Geschichte der Isarfloßfahrt und der Stadt Wolfratshausen

 

Wolfratshausen, die Flößerstadt

 

Der Name Wolfratshausen hat seinen Ursprung aller Wahrscheinlichkeit nach in der Bezeichnung Wolveradeshusun (bei den Häusern des Wolfrat). Er wird erstmals urkundlich im Jahre 1003 erwähnt, als Name für den heutigen Ort Dorfen. Um 1100 gründete ein Andechser Graf in der Nähe dieses Dorfes die gleichnamige Burg als Sitz einer ausgedehnten Grafschaft. 1280, im Zuge der Herrschaft der letzten Andechser, entstand am linken Loisachufer der Markt Wolfratshausen. Es entwickelte sich eine planmäßige Ansiedlung von Handwerkern und Gewerbetreibenden. Mit dem zunehmendem Verkehr auf der Verbindungsstraße nach Tirol, und dem stetig wachsenden Bedarf der umliegenden ländlichen Bevölkerung. entstanden im Markt 11 Braustätten, 8 Bäckereien, 9 Metzgereien und verschiedene Handwerksbetriebe.

Zu dieser Zeit war der Zweck der Isarfloßfahrt die Beförderung von Waren. Auf der Isaria (der Reissenden) herrschte reger Verkehr. So wurden im 19. Jahrhundert etwa 11.000 Flöße gezählt, die auf der Isar von Lenggries über Wolfratshausen Waren nach München transportierten. Auf den bis zu achtzehn Meter langen und sieben Meter breiten Baumstamm-Riesen wurden feinstes Holz, Kalk, Steine und weitere Rohstoffe nach München, weiter zur Donau und von dort in die große weite Welt transportiert. Insbesonders das Lenggrieser Holz, das in den umliegenden Wäldern geschlagen wurde, war ein beliebtes Baumaterial, mit dem z.B. der komplette Dachstuhl der Münchner Frauenkirche gefertigt wurde. Die Zunft der Flößer sicherte vor allem im 18. und 19. Jahrhundert vielen Bewohnern im Isartal den Lebensunterhalt und prägte wie kaum ein anderer Erwerbszweig das wirtschaftliche Leben. So verhalf die Flößerei den Bürgern zu Ansehen und Wohlstand.

Mittlerweile sind die Isarfloßfahrten vor allem eine Gaudi für die Passagiere, die sich auf die rustikalen Bänke hocken und sich an Bord der robusten Flöße Bier und Brotzeit schmecken lassen. Damals wie heute ist die Bauweise gleich: Mächtige Fichtenstämme werden mit Drahtschlaufen an Querbalken befestigt. Zwei Ruderstangen vorne, eine hinten – fertig ist das knapp 22 Tonnen schwere Floß. Maximal 60 Personen gleiten auf einem einzigen Floß, unterhalten von zünftiger bayrischer Musik, ca. 6 Stunden lang von Wolfratshausen nach München. Absolute Highlights jeder Isarfloßfahrt sind die sieben Floßrutschen, darunter im Mühltal die längste Europas, auf der die hölzernen Riesen über eine Strecke von 345 Metern fast 18 Meter in die Tiefe schießen. Hier erreichen die Flöße eine Geschwindigkeit von bis zu 40 Stundenkilometern!

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