Ihre Isarfloßfahrt von Wolfratshausen nach München |
Anfang Mai beginnt für die Flößer unseres Floßbetreibers, der Isarfloss Angermeier GmbH & Co KG, die lange Floßfahrtsaison. Dann legen ihre Flöße, nach dem frühmorgendlichen Aufbau, täglich um 09:00 Uhr von der Isarfloßlände an der Marienbrücke in der Pupplinger Au bei Wolfratshausen ab.
Durch das Naturschutzgebiet Pupplinger Au geht die Floßfahrt vorbei am Isarspitz, wo die Loisach in die Isar mündet, in Richtung Ickinger Wehr, das man nach drei Kilometern erreicht. Hier biegt das Floß auf den Isar-Werkkanal ab und die Geschwindigkeit nimmt erst ein mal deutlich ab. Bei gutem Wetter können sich die Reisenden nun bei einem Bad im Kanal erfrischen. Über die Aumühle geht es weiter in Richtung Kloster Schäftlarn. Nach etwa 12 Kilometern erreicht unser Floß dann das Mühltal bei Straßlach. Hier legen nun viele Flöße an, wo sich ihre Gäste bei knusprigem Schweinebraten oder vegetarischer Kost im Biergarten des Gasthauses zur Mühle stärken können.
Nach der Mittagspause heißt es dann für die Teilnehmer der Isarfloßfahrt allen Mut zusammenzunehmen, denn es wartet die größte Floßrutsche Europas. Nach diesem unvergleichlichem Abenteuer geht die Reise auf der Isar weiter. Das Baden während der Fahrt ist hier strengstens untersagt. Mit dem berühmt berüchtigtem Georgenstein wartet auf die Flößer eine fahrtechnische Herausforderung, die sie mit gewohnter Routine meistern.
Und weiter geht die Isarfloßfahrt zur nächsten Rutsche am Baierbrunner Wehr. Alle Flöße, die noch keine Mittagspause eingelegt hatten, machen dann beim Brückenwirt in Grünwald fest. An der Burg Grünwald vorbei wartet in Großhesselohe noch eine weitere Floßrutsche mit einem Höhenunterschied von elf Metern auf die Gäste, die direkt im Anschluss die Großhesseloher Brücke bestaunen können. Bei ihrer Eröffnung im Jahre 1857 war sie die zweithöchste Eisenbahnbrücke der Welt. Langsam neigt sich die Isarfloßfahrt ihrem Ende zu. Kurz nachdem der Gasthof Hinterbrühl am See passiert wurde, erreichen die Flöße nach rund sechs Stunden Fahrzeit und etwa 26 Flußkilometern gegen 16:00 Uhr das Ziel, die Zentrallände (zentrale Floßlände) in München Thalkirchen. Die Gäste sind um eine großartige Erfahrung reicher und manchmal auch ein wenig nass.
Nun werden die Flöße auseinander gebaut und die Fichtenstämme per LKW zurück nach Wolfratshausen transportiert. Die Floßsaison endet immer mit der sogenannten „Eisfahrt“ am zweiten Sonntag im September: Mit Freunden und ihren Familien fahren die Flößer auf geschmücktem Floß ein letztes Mal in die bayrische Landeshauptstadt und die hölzernen Giganten landen zur Weiterverarbeitung im Sägewerk. |